Aufbau eines nachhaltigen Unternehmens: 5 Tipps für den ESG-Erfolg

In unserem ersten Blog, erklärten Barco, Nitto, VPK Group und delaware, was sie dazu veranlasst hat, sich für Nachhaltigkeit einzusetzen. Ann Peeters gab ihnen Recht und bestätigte den Wert, den ESG schafft: “Unternehmen, die starke ESG-Praktiken und -Richtlinien entwickeln, erregen nicht nur die Aufmerksamkeit von Investoren, Kunden und Talenten. Sie erzielen auch bessere wirtschaftliche Ergebnisse.” 

Egal, ob Sie von ihren Geschichten beeindruckt sind oder sich bereits mit ESG befassen und neugierig sind, wie Ihre Kollegen vorankommen: Hier sind 5 Tipps - oder nennen Sie es eine kurze Roadmap zum ESG-Erfolg.

Tipp 1: Machen Sie ESG zu einem integralen Bestandteil Ihrer Unternehmensstrategie

Ihr Unternehmen engagiert sich vermutlich bereits in mehreren ökologischen und sozialen Initiativen. Wer tut das heutzutage nicht? Doch jetzt, wo ESG immer mehr zum Mainstream und die Vorschriften immer strenger werden, ist das nicht mehr genug. ESG muss in die Vorstandsetage einziehen und die Unternehmensinvestitionen lenken.

“Unsere recycelte Pappe und unser Papier sind zirkulär und wir sparen seit Jahren Energie und Wasser, aber wir wollten unsere Ambitionen erhöhen”, sagt Erik Peeters von der VPK Group. “2019 haben unsere Geschäftsleitung und unser Vorstand einstimmig beschlossen, unseren Ansatz für Nachhaltigkeit zu überprüfen und zu verbessern.”

“In 2018 haben wir uns dafür entschieden, ESG-Themen in unseren Entscheidungsfindungsprozess einzubeziehen, mit der vollen Unterstützung unseres Vorstands und unserer Aktionäre", so Sam Strijckmans vom japanischen multinationalen Unternehmen Nitto weiter. "Der EU Green Deal ist nun der Ausgangspunkt unserer Strategie und unserer langfristigen Ziele: Bei jeder Entscheidung, die wir treffen, und jeder Investition, die wir tätigen, prüfen wir zunächst, ob sie nachhaltig ist. Unsere Kollegen in Japan verlassen sich darauf, dass wir mit gutem Beispiel vorangehen."

Dasselbe gilt für das Technologieunternehmen Barco, dessen Unternehmensstrategie auf fünf Säulen beruht. "Go for sustainable impact" ist eine davon.

Tipp 2: Nicht voreilig handeln. Verstehen Sie zunächst Ihre Auswirkungen

Eine solide ESG-Strategie setzt voraus, dass Sie understand die Auswirkungen Ihres Unternehmens auf die Gesellschaft und die Umwelt verstehen. Erst dann kann man entscheiden, bei welchen Themen (zuerst) Handlungsbedarf besteht. "Wir sehen, dass viele Unternehmen ESG-Initiativen ergreifen, aber Schwierigkeiten haben, Prioritäten zu setzen", sagt Ann. "Eine Wesentlichkeitsanalyse ist ein guter Anfang: Befragen Sie Ihre Stakeholder, welche Themen am wichtigsten sind, fassen Sie die Ergebnisse zusammen und entscheiden Sie dann, was Sie tun wollen."

Nach den Erfahrungen von Nitto, VPK Group und Barco, war diese Analyse grundlegend für die Optimierung ihrer ESG-Strategie.Barco wiederholt die Umfrage regelmäßiog, um sicherzustellen, dass sie die aktuellen Herausforderungen widerspiegelt, erklärt Jan Daem: “Alle paar Jahre befragen wir unsere internen und externen Stakeholder to um zu verstehen, welche Themen sie als "wesentlich" topics erachten, sodass wir sie angehen können. tackle. Im Jahr 2021 haben wir eine dynamische Analyse hinzugefügt, um zu sehen, wie sich unsere wesentlichen Themen voraussichtlich weiterentwickeln werden. Diversität und Inklusion zum Beispiel stehen jetzt ganz oben auf der Agenda von Barco.” 

Ann betont, dass eine solch ehrgeizige Wesentlichkeitsanalyse für kleinere Unternehmen schwierig ist. Deshalb hat Agoria in seinem ersten Nachhaltigkeitsbericht eine Liste mit 12 wesentlichen Themen für belgische Technologieunternehmen zusammengestellt. Diese sind ein idealer Leitfaden für Unternehmen, die ihre ESG-Initiative starten wollen, aber über weniger Ressourcen verfügen als Trendsetter wie Barco, Nitto und VPK Group.

Tipp 3: Wählen Sie Ihre Schwerpunkte weise und setzen Sie sich Ziele

Unabhängig davon, wie groß oder klein Ihr Unternehmen ist, sollten Sie sich zunächst darüber im Klaren sein, welche Themen für Ihr Unternehmen am wichtigsten sind, und diesen dann Priorität einräumen. Für Fertigungsunternehmen wie Nitto war die Umwelt eine logische Priorität. "Wir haben uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2045 ein CO2-neutrales Unternehmen zu werden", erklärt  Sam. Das ist fünf Jahre vor dem EU-Zeitplan, und wir sind auf dem besten Weg dorthin, dank Investitionen in Bereiche, die schnelle Erfolge versprechen: 100 % Ökostrom, LED-Leuchten, erneuerbare Energie über Solarzellen usw."

"Jetzt konzentrieren wir uns auf Innovationen, um unsere Produkte umweltfreundlicher zu machen. So werden zum Beispiel alle lösungsmittelbasierten Klebstoffe durch eine emulsionsbasierte Alternative ersetzt. Der dritte Schritt ist unsere Lieferkette. Nitto hat damit begonnen, seine Zulieferer auf der Grundlage von ESG-Kriterien zu bewerten."

"Der Karton von VPK Group ist von seinem Ursprung her zirkulär, so dass wir den Teil mit dem grünen Produkt überspringen können", fügt Erik hinzu. "Die Verringerung des ökologischen Fußabdrucks unserer Tätigkeiten - Abfall, Energie und Wasser - steht jedoch ganz oben auf unserer Prioritätenliste. Rahmenwerke wie die UN Sustainable Development Goals (SDG) und das externe Auditsystem helfen uns, unser Handeln zu strukturieren, und erinnern uns daran, dass Social und Corporate Governance für die Nachhaltigkeit gleichermaßen wichtig sind. Das bestätigt auch unsere Wesentlichkeitsmatrix: Sicherheit am Arbeitsplatz und Mitarbeiterengagement sind unseren Stakeholdern wirklich wichtig.”

Tipp 4: Organisieren Sie sich und lassen Sie Ihren Worten Taten folgen

Um Nachhaltigkeit zum Kernstück Ihres Unternehmens zu machen, bedarf es einer soliden Entscheidungsfindung, der Fähigkeit, die Ziele zu erreichen, der Verantwortlichkeit und der Überwachung der Fortschritte. Mit anderen Worten: Ihr Unternehmen muss in eine nachhaltige sustainability governance investieren.

Bei Nitto gestaltet der Direktor der regionalen Zentrale die ESG-Politik, während die operativen Einheiten für deren Umsetzung verantwortlich sind. Wie die VPK Group hat auch Barco einen Nachhaltigkeitsmanager ernannt, der die globale Verantwortung für das Nachhaltigkeitsprogramm trägt. "Ein Lenkungsausschuss, Arbeitsgruppen und Botschafter tragen dazu bei, kontinuierliche Verbesserungen und Engagement im gesamten Unternehmen zu gewährleisten", erklärt Jan.

"Das Engagement im gesamten Unternehmen ist in der Tat entscheidend," fügt Sam hinzu. "Wir stellen sicher, dass wir unsere Pläne, Ideen und Erfolge mit jedem im Unternehmen teilen, bevor wir sie der Außenwelt mitteilen, und wir ermutigen unsere Mitarbeiter, selbst Initiativen zu ergreifen. Das ist ein fantastischer Motivator, um alle an Bord zu holen. Das schafft eine großartige Atmosphäre im gesamten Unternehmen."

Tipp 5: Im Messen liegt die Wahrheit

Ist Ihnen beim Lesen der obigen Ausführungen das Wort "Greenwashing" in den Sinn gekommen? Wir hoffen nicht, aber wenn doch: Wir können es Ihnen nicht verübeln, denn viele Unternehmen haben diesen Trick in der Vergangenheit angewendet. Ein Blick in die Nachhaltigkeitsberichte von Barco, Nitto und VPK Group, ein Überblick über ihre Zertifizierungen und die Berichte der ESG-Rating-Agenturen, die ihre Prozesse kritisch prüfen, sollte Sie jedoch überzeugen.

"Transparenz, KPIs und Messungen sind der Schlüssel, um die Greenwashing-Bedenken zu zerstreuen", sagt Jan. "Und trotzdem ist es nicht einfach, da es so viele verschiedene Rating-Agenturen, Standards und Qualifikationen gibt, dass es schwierig ist, Ergebnisse zu vergleichen. Ich bin zuversichtlich, dass sich das in Zukunft zum Besseren wenden wird. Im Moment können wir nicht anders, als akribische KPIs und klare Ziele festzulegen, unsere Fortschritte zu messen und so detailliert und transparent wie möglich zu berichten."

"Hier kommen Daten und Technologie ins Spiel", so Evelien abschließend. "Um Ihre Nachhaltigkeitsleistung zu steigern und die Berichtspflichten zu erfüllen, müssen Sie große Mengen an Daten sammeln, verarbeiten und analysieren. Eine solide Dateninfrastruktur, datengesteuerte Lösungen und KI können dabei helfen, mehr Datensätze zu generieren, sie zu kombinieren, sie zu analysieren, Vorhersagen zu treffen und vieles mehr - um dann transparent darüber zu berichten."

Ja, dann kam die Diskussion am runden Tisch in unser Fachgebiet: Daten und Technologie. Und alle waren sich einig, dass sie für ihre ESG-Bemühungen von zentraler Bedeutung sind. Lesen Sie in Blog 3, warum Messen, Analysieren und Berichten so wichtig sind und wie Daten und Technologie dabei helfen können.